Heute öffnen Tattoo Studios in München – aber nicht in ganz Bayern
Für viele Tätowierer in Bayern und insbesondere für das Stadtgebiet als auch den Landkreis München geht heute nach über einem halben Jahr der ursprünglich für 4 Wochen im November angesetzte „Lockdown Light“ zu Ende. Tattoostudios dürfen an vielen Orten im Freistaat Bayern wieder aufmachen.
Der Sinneswandel und die Regeln für die Öffnung der Tattoostudios in Bayern
Für die Tätowierer in Bayern gab es ein halbes Jahr lang keinerlei Öffnungsperspektive. Diese wurde jetzt mit der neuesten Änderung der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung endlich verwirklicht.
Ob das wohl auch daran lag, dass der Druck durch die Öffentlichkeit nicht zuletzt durch das etliche tausende male geteilte und hunderttausendfach angesehene Video der Tätowierer in Bayern immer größer wurde? Durch die mediale Berichterstattung dazu in vielen Zeitungen, Fernsehen und Radio? Oder daran, dass einige Tätowierer insbesondere ihre guten Kontakte zu den Freien Wählern genutzt bzw. intensiv im Hintergrund gearbeitet haben? Dass diese dann das Thema auch wirklich auf den Tisch gebracht haben, weil wir vermutlich sonst immer noch mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen würden?
Das ist alles spekulativ. Die Regeln sind jedoch eindeutig. Ist eine Stadt oder ein Landkreis 5 Tage lang unter der Inzidenz von hundert, darf am übernächsten Tag geöffnet werden. Überschreitet danach die Inzidenz wieder an drei Tagen hintereinander die einhundert, wird wieder geschlossen.
Interessantes Detail: Eine Testpflicht ist für die körpernahen Dienstleistungen bei einer Inzidenz unter einhundert nicht vorgesehen, doch dazu an späterer Stelle mehr.
München öffnet Tattoo Studios – Nürnberg, Augsburg, Rosenheim bleiben geschlossen
Bundesweit geht die Inzidenz deutlich nach unten, allerdings entwickelt es sich nicht überall gleich. Während München am heutigen Tage auf 78 abgesunken ist, schaut es z.B. in Nürnberg mit einer Inzidenz von um die 200 noch nicht nach Öffnung aus. In einigen Landkreisen ist die Inzidenz einige Tage unter 100, um dann wieder für einen Tag über 100 zu hüpfen – dann beginnt die Zählung für die fünf erforderlichen Tage von vorne.
Viele Tattoostudios arbeiten deutlich vorsichtiger, als es die Regierung fordert
Dass bei einer Inzidenz von unter einhundert keinerlei Testpflicht mehr vorgesehen ist, verwundert viele Tätowierer. Viele von ihnen haben jedoch beschlossen, zumindest in den ersten Wochen dennoch von jedem Tattookunden einen negativen Corona-(Schnell-)Test zu fordern. Die meisten waren insgesamt über 8 Monate geschlossen. Da möchte man kein unnötiges Risiko eingehen.
Wie der Tempel München das handhabt, könnt ihr hier nachlesen:
Seit heute offiziell: Wir – und alle anderen Tattoostudios in München öffnen Dienstag den 11. Mai
Testpflicht für alle wäre – derzeit – vermutlich gerechter
Die Corona-Zahlen werden mittelfristig durch das schöne Wetter und die rasant steigende Zahl der Impfungen ohnehin weiter in den Keller rauschen. Evtl. gibt es noch einmal kurze Ausschläge nach oben durch verschiedene Öffnungen, aber mittelfristig gibt es nur eine Richtung: Nach unten. Derzeit wäre es jedoch deutlich gerechter, wenn alle Tattoostudios verbunden mit einer Testpflicht arbeiten dürfen.
Derzeit gilt: Wer knapp unter 100 ist benötigt keinen Test. Wer minimal über 100 ist, darf nicht arbeiten. Oftmals liegen die betroffenen Landkreise direkt nebeneinander. Gerechter wäre es für die nächsten Wochen, alle Tätowierer mit einem Schnelltest arbeiten zu lassen. In wenigen Wochen wird man darauf ohnehin überall verzichten können.
Dennoch: Schritt in die richtige Richtung für Tattostudios
Ein – längst überfälliger – Schritt in die richtige Richtung ist jedoch gemacht worden. Tätowierer in Bayern dürfen wieder öffnen bzw. haben zumindest wieder eine Öffnungsperspektive. Hoffen wir, dass die Zahlen schneller in den Keller rauschen als es die Politik schafft, an entsprechender Stelle nachzubessern.
Allen Kollegen die wieder arbeiten dürfen einen guten Start. Allen anderen noch etwas Geduld. Es geht in die richtige Richtung. Unsere Solidarität und unsere Unterstützung euch gegenüber endet nicht, nur weil wir unser Tattoostudio zufällig im Gebiet mit den richtigen Zahlen haben.