Edding bringt Tattoofarbe auf den Markt & eröffnet (mindestens) ein Tattoo Studio

Alles Edding oder was? Der vor allem als Stiftehersteller bekannt gewordene Konzern aus Schleswig-Holstein will in das boomende Geschäft mit Tattoos einsteigen. So soll demnächst eine Tattoofarbe auf den Markt kommen. Doch damit nicht genug. Edding möchte auch ein Tattoo Studio eröffnen oder später sogar mehrere. Begonnen wird – vorerst – mit einem Tattoostudio in Hamburg.

Hamburg ist quasi die Geburtsstadt von Edding. Hier begann vor exakt 60 Jahren die Erfolgsgeschichte, begründet von Carl-Wilhelm Edding und Volker Ledermann. Geeinigt hat man sich damals auf den einprägsameren Namen von den beiden. Zum Glück. Oder kann man sich ernsthaft vorstellen, wie ein Schüler oder Writer zum anderen sagt „Gib mir mal einen Ledermann“?.

Nun möchte der Konzern ins Tattoogeschäft einsteigen

Das Tattoostudio in Hamburg ist hierbei wohl erst der Anfang. Vielleicht eröffnet edding auch später mehrere Tattoostudios, aber das spielt in dem Fall keine große Rolle. Der zu erwartende Gewinn eines Tattoostudios dürfte bei den Umsätzen von Edding eher in den Bereich „Peanuts“ fallen. Der Jahresumsatz von 2017 wird auf Wikipedia mit 148 Millionen Euro angegeben.

Interessanter ist in dieser Größenordnung schon eher das Geschäft mit den Tattoofarben. Zigtausende Tätowierer gibt es in Deutschland und erst Recht in Europa oder auf der ganzen Welt. Die Tinte von Edding hat sich einen sehr guten Ruf aufgebaut. Kann das auch mit Tattoofarben klappen?

Edding Tattoo Farbe
Edding – und Tattoofarbe

Branchenfremder Konzern im Tattoogeschäft? Ein Blick zu den Tattoomaschinen

Bei Tattoomaschinen hat es vor einigen Jahren schon ganz gut funktioniert. Oder hätte es jemand ernsthaft um die Jahrtausendwende für möglich gehalten, dass ein großer Kosmetik-Konzern eine Tattoomaschine in Stiftform entwickelt und die Tätowierer damit nahezu geräuschlos arbeiten lässt?

Dann kam Cheyenne. Genauer gesagt die MT.DERM GmbH, die bis dato eher im Bereich Permanent Make Up tätig war. Ein schöner Markenname, ein gutes Produkt und ein paar prominente Tätowierer als Werbebotschafter. So begann der Siegeszug von Cheyenne. Der dazu geführt hat, dass tausende gefeierte Tätowierer bis zum heutigen Tage noch nicht einmal eine herkömmliche Coil-Tattoo-Maschine in der Hand hatten. Oder sie gar nur aus Erzählungen kennen. So schnell kann sich der Wind in einer Branche oder Szene drehen. Kann das auch bei Tattoofarben gelingen?

Was ist neu an den Edding-Tattoofarben?

Man darf gespannt sein. In einem Artikel von feelfarbig.de über Edding-Tattoo kann man nachlesen, dass Edding auf die umstrittenen (und bald verbotenen) Pigmente Blau 15 und Grün 7 verzichtet. Ebenso „auf viele weitere umstrittene Stoffe“ – ohne darauf einzugehen, welche Stoffe das sein sollen. Zudem sollen die Tattoofarben nach fünf Jahren Entwicklungszeit bereits heute die strengen EU-Regelungen erfüllen.

Man darf gespannt sein, wann es die Edding-Tattoofarbe zu kaufen gibt und wie die Ergebnisse damit letztlich bei Tätowierungen sein werden. Mit Andy Schmidt haben sie sich auf jeden Fall einen renommierten Tätowierer ins Boot geholt, um die Farbe zu testen.