Auftragsarbeit zum Thema “Räuber Kneißl”

Im Corona-Lockdown sind die Möglichkeiten als  Tätowierer zu arbeiten quasi nicht vorhanden. Julia Tempel ist aber nicht nur Tätowiererin, sondern auch Künstlerin. Sie nutzte die Zeit u.a. für eine Auftragsarbeit zum Thema “Räuber Kneißl”.

Julia hat im Tempel München das tätowieren gelernt – sie ist ein lupenreines Eigengewächs. Auf Tattoo-Conventions in aller Welt hat sie Preise und Auszeichnungen gewonnen.
Ihre Warteliste für Tattoos ist so lange, dass wir für sie leider auf Jahre keine Aufträge mehr annehmen können. Wer mehr über ihren Werdegang und ihre Qualifikationen erfahren möchte, der kann das hier nachlesen: Julia Tempel München

Mehr als “nur Tattoo”

Beim Tätowieren ist bei Julia aber noch lange nicht Schluss – sie malt schon immer für ihr Leben gerne. Nicht zuletzt deshalb hat sie auch erfolgreich ihr Studium der Kunstpädagogik abgeschlossen. Vor einigen Monaten nahm sie für eine liebe Stammkundin eine Auftragsarbeit zum Thema “Räuber Kneißl” an – das Ergebnis zeigen wir euch hier und erzählen es aus der Perspektive “Julia”. So hat sie es auf ihrer Facebook-Seite beschrieben.

“Jetzt, da ich leider nicht tätowieren darf, zeige ich euch etwas ganz anderes (Mehr Infos zu Auftragsmalerein am Ende des Texts)!

Das hier ist eine Malerei zum Thema “Räuber Kneißl”, die ich vor ein paar Wochen bei meiner lieben Kundin ausgeliefert habe.

Wie kam es dazu? Während des Tätowierens sagte sie mir, dass sie zu gerne eine Malerei von mir bei sich zu Hause hätte. Sie beschrieb mir ihren Einrichtungsstil, der mich neugierig machte! So besuchte ich sie und fand, dass die Rückseite dieses tollen, urbairischen Schranks ideal für ein Bild geeignet wäre.

Gesagt getan, ließ sie mir absolut freie Hand, wie ich das Thema “Outlaw in Bayern” in meinem Stil, passend zu ihrer urig-modernen Wohnung, umsetze.

So ist es geworden

Im Hintergrund sieht man die Berge: die Landschaft, die Natur, die Heimat, die Weite, die Sehnsucht, die Idylle – gemalt mit Kohle, Acryl und Kaffee auf Sperrholz.

Davor die zerrissene Leinwand mit dem Bild einer Wildererfamilie: die Familie, die Halt geben sollte, als Komplizen; Straftat als Erfolg, zerrüttet, mitgefangen + mitgehangen – auf Folie gezeichnet und im Umdruckverfahren auf Leinwand gebracht, zerknüllt, zerrissen und mit verrosteten Reißnägeln (das war gar nicht so leicht, die Dinger zum Rosten zu bringen) aufgespannt.
Und davor angeschraub, das Fahrrad: Wusstet ihr, dass Mathias Kneißl mit dem Fahrrad sowohl zum Wildern ging, als auch vor der Polizei flüchtete?

Dieses habe ich mit der Tattoomaschine und Tattoonadeln ins Plexiglas graviert.

Und zu guter Letzt dazu passend, das Gwichtl: Das Geweih selber stammt aus dem Nachlass meines Opas. Es hing bis zur Auflösung seines Hausstandes bei ihm und lag danach einfach nur bei uns rum – so hat es nun wieder eine neue Verwendung gefunden.

Es sieht schon leicht gruselig aus, das Geweih mit Auge. Dabei kann man sowohl an das Auge am Zielfernrohr als auch ans dritte Auge denken.

Ich bin wahnsinnig glücklich, dass ich mich in dieses Thema hineindenken durfte, ich so viel Freiraum in der Gestaltung hatte und das Bild und Geweih an ihrem neuen Platz toll zur Geltung kommen.

Nicht immer sind Malereiprojekte so komplex und tiefgründig. Manchmal soll es auch einfach “nur schön” sein oder einem besonderen Menschen eine besondere Freude bereiten. 

Wenn Ihr gerne eine Auftragsmalerei von mir realisiert haben möchtet, egal ob Leinwand, Holz, Papier, dann schreibt mir eine Mail mit eurem ungefähren Wunsch, der ungefähren Größe (größer kostet auch nicht unbedingt mehr, denn ob ich mit einem kleinen Pinsel auf kleiner Leinwand oder mit einem großen auf großer Leinwand male, ändert am Konzept und der Zeit, die ich dafür brauche oft wenig) an Julia.Malerei (AT) gmail.com

(das (AT) ersetzt in diesem Fall das @ um es Spamrobotern schwerer zu machen).

Bitte schreibt mir auch eure Telefonnummer, damit ich euch schneller kontaktieren kann und wir Details besser besprechen können.

Ich freue mich auf Eure Anfragen!”