Corona – Lockdown in Bayern für Tattoo Studios – immer noch ein paar Wochen obendrauf

Dass der Corona-Lockdown in Bayern alle paar Wochen für ein paar Wochen verlängert wird, daran hat man sich fast schon gewöhnt. Dass bei der Öffnung jedoch nicht überall gleiche Maßstäbe angesetzt werden, verärgert die betroffenen Branchen zusehends.

Vor vier Monaten war von vier Wochen die Rede

Wer erinnert sich noch daran, was er in den letzten Tagen des goldenen Oktober gemacht hat und was seit dem alle geschehen ist? Für Tätowierer und Tattoostudios stellt es sich ähnlich wie für die Gastronomie dar. Vor über vier Monaten – es galt noch Sommerzeit – wurde ein Lockdown Light für vier Wochen angekündigt.

Es kam die Winterzeit. Es kam der Lockdown-Light, aus dem wurde ein schärferer Lockdown. Geschäfte schlossen, ebenso Schulen und Kindergärten. Büros und Fabriken blieben geöffnet. Von den Beschäftigten dort hörten betroffene, man solle sich nicht so anstellen, da müsse man eben gemeinsam durch.

Nach vier Wochen – noch ein paar Wochen obendrauf. Und noch einmal.

Nach vier Wochen war klar, es würde nicht reichen. Inzwischen standen die Adventskränze auf dem Tisch. Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier… Nochmal vier Wochen, geb ich Dir. Zwischendrin mal zwei, dann wieder vier. Die Reihenfolge hab ich inzwischen vergessen.

UNO-Kartenspiel – +4 +2

Aus vier Wochen wurden vier Monate Lockdown

Aus vier Wochen wurden inzwischen vier Monate. Silvester verging ebenso wie der 01. Februar oder Fasching. Öffnung? Nicht in Sicht. Als Tattoostudio bzw. Tätowierer ist man halt weniger relevant als ein Frisör.

Da darf man ruhig mal vier Monate daheim sitzen und Verständnis haben. Für die Versicherungsvertreter. Die Autoverkäufer. Die Textilproduzenten. Wo kämen wir denn hin, wenn für vier Wochen die Produktion von Jeans und Autos eingestellt worden wäre? Die Leute müssten vermutlich nackt und zu Fuß auf die Straße bzw. zum einkaufen gehen.

Gerecht war das schon damals nicht. Vor ein paar Tagen habe ich gelesen, dass es einen riesigen Corona-Ausbruch in einer Speiseeis-Fabrik gegeben hat. Vermutlich ist Speiseeis im Februar Systemrelevant.

Ab 01. März dann auch wieder Frisöre, Nagelstudios und Kosmetiker

Ab dem 01. März dürfen in Bayern dann auch Frisöre, Kosmetiker und Nagelstudios arbeiten. So steht es auf der Seite vom Staatsministerium Bayern. Begründet wird das mit der Notwendigkeit für die Körperhygiene. Haare müssen gewaschen, eingewachsene Nägel müssen versorgt werden. Warum man dann nicht nur dies erlaubt? Fragt ja nicht einmal jemand. Warum Piercingstudios nicht einmal entzündete Piercings behandeln dürfen? Fragt auch niemand.

Tattoo-Studios? Wohl noch einmal ein paar Wochen Lockdown obendrauf.

Für Tattoo Studios und Tätowierer gibt´s vermutlich noch einmal ein paar Wochen obendrauf. Die sind halt einfach nicht so wichtig wie Speiseeis und Fingernägel.