Horst Seehofer im heutigen Spiegel:
Bundesinnenminister (CSU) spricht sich für eine Öffnung kleinerer Betriebe aus. Das Betrifft in seinem Sinn z.B. Friseure – und nur unter strengsten Hygienevorgaben.
Er steht zwar zu 100% hinter den geltenden Pandemie – Schutzmaßnahmen. Allerdings “existiert nun Schwarzmarkt für Haareschneiden”. Hygienekonzepte kann da niemand kontrollieren. “Daher ist diese Entwicklung gefährlicher als eine eine kontrollierte Öffnung”, so Seehofer.
Einerseits sind wir überrascht, dass diese Entwicklung die Politik überrascht. Exakt diese Entwicklung war absolut vorherzusehen und Bedenken wurden von vielen Seiten laut. Andererseits sind wir gespannt: Inwiefern können wir die Hygienekonzepte gegenüber denen nach dem ersten Lockdown noch verschärfen?
Erstmal nur ein Wunsch von Horst Seehofer, kein Beschluss!
Doch auch wenn die Äußerungen recht schwammig formuliert sind und es sich nur um die Meinung eines einzelnen Politikers handelt: Macht das nicht unter Umständen ein wenig Hoffnung darauf, dass dieser Wunsch auch Tätowierer und Piercer unter den „kleineren Gewerben“ berücksichtigt?
Weit hergeholt scheint das nicht; Die Auszahlung der Coronahilfen und Überbrückungsgelder geht sehr schleppend voran. Infolgedessen müssen vonseiten der Politik Lösungen her. Zumal für die Risikogruppe #1 – Bewohner in Pflegeeinrichtungen von einem Tattoostudio eine denkbar geringe Gefahr ausgeht. Und selbst die mögliche Brücke “Pflegepersonal” steht bei den Impfungen ganz oben auf der Liste.
Österreich als mögliches Beispiel für Maßnahmen?
In Österreich darf mit gültigem Coronatest wieder tätowiert werden. Ist das – neben der FFP-2-Maske – ein möglicher Bestandteil der Überlegungen, körpernahe Dienstleistungen wieder hochzufahren? Die Entwicklungen der Fallzahlen, die das RKI auf seinem Dashboard derzeit präsentiert, machen zumindest Hoffnung. Die 7-Tage-Inzidenzwerte sinken bundesweit mehr und mehr. In München sind sie inzwischen sogar unter die Grenze von 50 gefallen. Das haben wir schon zum Anlass genommen, uns mit ein paar Zeilen an Bürgermeister Dieter Reiter zu wenden.
Und wer, wenn nicht Seehofer, könnte sich bei Markus Söder und Bundeskanzlerin Angela Merkel wohl Gehör verschaffen?
Wir beobachten das Geschehen weiter aufmerksam und halten euch hier auf dem Laufenden.
Thomas Fechner
Tempel München Piercing & Tattoo