Tattoo trotz Corona-Lockdown. Nur bei Fußball-Spielern?

Tattoos und Tätowierer waren in den letzten Tagen wieder in den Medien. Trotz Lockdown wegen Corona hatten sich einige Fußball-Spieler ein Tattoo stechen lassen. Sowohl dem Ruf der Fußball-Stars, als auch der Tätowierer hat man damit keinen Gefallen getan.

Matheus Cunha von Hertha BSC mit Tattoo während Corona-Lockdown

Den Anfang machte Matheus Cunha von Hertha BSC. Beim Spiel der Hertha gegen Werder Bremen lief er mit zwei Tattoos auf dem Oberschenkel auf, die dort vier Tage davor gegen Hoffenheim noch nicht waren. Dass das bei einer kurzen Hose auffallen würde, war ihm vermutlich klar. Juckte ihn aber vermutlich nicht besonders. Schlimmer noch – den Tätowierer vermutlich auch nicht. Von Hertha BSC wurde Matheus Cunha sanktioniert.

Auch Corentin Tolisso vom FC Bayern mit Tattoo während Corona

Man sollte ja meinen, wenn eine Woche zuvor schon ein Bundesliga-Spieler mit einem Tattoo während dem Corona-Lockdown für Wirbel gesorgt hat, dann sollten davon wenigstens die anderen Fußballer lernen. Von wegen.

Corentin Tolisso hat sich ebenfalls während dem Corona-Lockdown ein Tattoo tätowieren lassen. Ob er dafür mal eben zu seinem Tätowierer nach Spanien geflogen ist, wo das Tätowieren in einigen Provinzen erlaubt ist? Oder wurde das Tattoo dann doch eher im heimischen München gestochen? Wir wissen es nicht. Klar ist aber, dass Tolisso mit dem Tattoo gegen das Hygiene-Konzept der DFL während Corona verstoßen hat.

Auch der Tätowierer hat gegen das Hygiene-Konzept verstoßen

Auf dem inzwischen gelöschten Video trugen laut übereinstimmenden Medienberichten weder Tolisso, noch der Tätowierer eine Schutzmaske. Keine gute Werbung in Corona-Zeiten.

Nicht nur bei Fußballern werden die Tattoos gestochen

Wer Instagram durchstöbert, wird sehen dass an vielen Orten in Deutschland fleißig tätowiert wird. Uns erreichen fast täglich Fragen zur richtigen Pflege von frischen Tattoos. Mehr als drei Monate nach dem der „Lockdown-Light“ für Tattoo-Studios begonnen hat. Wir sind übrigens so frei, solche Fragen nicht zu beantworten.

Auch bei uns haben Fußballstars angefragt

Dass wir schon viele Spitzensportler, Olympia-Teilnehmer, Marathon-Läufer und Fußballstars tätowiert haben ist kein großes Geheimnis. Auch wenn wir keine Selfies mit ihnen auf unseren sozialen Netzwerken posten. Die Tattoos sollen bei uns im Mittelpunkt stehen, nicht die Träger. Hin- und wieder werden wir von ihnen verlinkt – das freut uns natürlich.

Auch bei uns haben Fußballer angefragt, wie eigentlich in jeder Winterpause. Nicht ob wir sie heimlich tätowieren, sondern ob wir arbeiten dürfen. Wie hunderte (!) andere Kunden auch. Wir haben das ausnahmslos verneint.

Nicht nur Betrug, sondern Wettbewerbsvorteil

Klar ist: Wer in diesen Zeiten tätowiert, der macht das schwarz. Es ist nicht „nur“ Steuerhinterziehung, sondern auch in dem Fall ein Verstoß gegen die Corona-Verordnung. Wenn man dazu noch Staatshilfe beantragt hat, kommt Subventionsbetrug noch hinzu. Alles keine Kavaliersdelikte.

Hinzu kommt, dass jedes gestochene Tattoo weitere Kunden aus dem Freundes- und Bekanntenkreis des Kunden aquirieren kann. Da kann über die Monate schon etwas zusammenkommen. Gegenüber den im Lockdown verharrenden ist das schlicht und ergreifend unfair.

Bei den Friseuren übrigens auch

Das gilt im übrigen auch bei den Friseuren. Diese wurden ja ebenfalls durch die Fußballer ins Rampenlicht gestellt

Geldstrafe für die Fußballer – aber ansonsten?

Die beiden ertappten Fußballprofis haben eine Geldstrafe von ihren Vereinen bekommen. Bei Tolisso ist die Rede von 50 000,- Euro. Viel Geld. Aber ist das auch viel Geld für jemanden, der ein zweistelliges Millionenvermögen auf dem Konto haben dürfte?

In München wurden viele Leute angezeigt, weil sie die Wohnung ohne triftigen Grund verlassen oder sonst gegen Corona-Auflagen verstoßen haben. Ob auch Tolisso darunter ist, ist äußerst fraglich.