Richtige Pflege und Nachbehandlung von Tätowierungen

Tattoo Pflege – die richtige Pflege von Tattoos

Die richtige Pflege von Tattoos bzw. besonders von frisch gestochenen Tätowierungen wird häufig bei uns angefragt. Ebenso, was die beste Tattoo Creme zur Heilung von frischen Tattoos ist. Wir widmen uns hier sowohl dem Thema „Abdeckung von frisch gestochenen Tätowierungen“ als auch der Reinigung bzw. Verwendung von Tattoo-Pflege-Creme.

Die richtige Tattoopflege – viele Wege führen hier nach Rom bzw. zum optimalen Ergebnis

Was uns an dieser Stelle wichtig ist: Das hier sind lediglich unsere Erfahrungswerte. Wir sind selber seit über 25 Jahren tätowiert und haben etliche Tattoos selber an den verschiedensten Körperstellen mit den unterschiedlichsten Methoden gepflegt. Unsere Tätowierer arbeiten zum Teil mehrere Jahrzehnte und wir haben viele tausend Tattoos bei der Abheilung begleitet. Allerdings können andere Methoden zur Tattoopflege ebenso hervorragende Ergebnisse liefern.

 

Die richtige Methode zur Tattoo Pflege hängt sowohl von der tätowierten Stelle, als auch von der Größe des Tattoos, vom Tattoostil und vom Hauttyp ab

 

Das wichtigste vorweg: Die ultimativ richtige bzw. einzig wahre Tattoopflege-Methode gibt es nicht. Je nach Größe und Art der Tätowierung als auch von der tätowierten Körperstelle und dem Hauttyp können ganz unterschiedliche Methoden ratsam bzw. richtig sein.

Wir erklären hier ausführlich, welche Art von Pflege wir für welche Tätowierung an welcher Körperstelle empfehlen.

Eines haben (fast) alle Methoden zur Tattoopflege gemeinsam: Das frische Tattoo wird erst einmal abgeklebt bzw. eingepackt.

Eine frische Tätowierung wird erst einmal abgeklebt bzw. eingepackt. Das geschieht zum einen, weil es eine offene Wunde ist und keine Verunreinigungen in die Wunde gelangen sollen. Zum anderen verhindert es, dass Blut und Tattoofarbe eure Kleidung verunreinigen oder das Tattoo bzw. die Wunde an der Kleidung festklebt. Außerdem verhindert es übermäßige Krustenbildung. Je weniger Kruste auf dem Tattoo ist, um so schneller und besser heilt es ab.

Was auch alle Methoden gemeinsam haben: Nur mit gewaschenen Händen ans frische Tattoo

Fast wichtiger als die verwendete Methode oder Tattoocreme ist, dass ihr bevor ihr ans frisch gestochene Tattoo hinfasst eure Hände gründlich wascht. Raucher bitte doppelt gründlich, denn Nikotin haftet gut an den Fingern und sollte auf keinen Fall in ein frisches Tattoo. Das versteht sich aber von selbst.

Die einzelnen Methoden zur Tattoo Pflege

Tattoo Pflege Methode Frischhaltefolie

Die meist verbreitete Methode zur Pflege eines frischen Tattoos dürfte – zumindest aktuell noch – die zur Tattoopflege mit der Frischhaltefolie sein. Mitte der 90er-Jahre hat sie die Methode „Küchenrolle“ in Deutschland abgelöst. Bei der Methode “Frischhaltefolie” wird das Tattoo nach dem Tätowiervorgang mit der Folie eingewickelt und abgeklebt. Das sich unter der Folie Wundwasser, Blut und herausgespülte Farbe sammeln und das unappetitlich aussehen kann ist völlig normal.

Die Folie sollte nicht zu lange drauf bleiben. Ein Zeitraum von 3-6 Stunden hat sich als gut herausgestellt. Danach die Folie entfernen und das Tattoo gründlich mit lauwarmem Wasser abspülen. Am besten an der Luft trocknen lassen oder mit einem Zewa trocken tupfen. Bitte kein Handtuch verwenden, das kann unter Umständen fusseln und die Fussel bleiben in der Wunde. Wenn das Tattoo trocken ist, dann mit Pflegecreme dünn (!) eincremen. Welche wir für gut halten bzw. empfehlen beschreiben wir in einem extra Artikel.

Grundsätzlich heilt ein Tattoo bei dieser Methode an der frischen Luft optimal, aber…

Jetzt wäre es eigentlich an der Zeit, das Tattoo an der frischen Luft heilen zu lassen. Wenn das möglich ist, ist das unserer Meinung nach die Beste Variante. Ausnahmen bestätigen die Regel. Ihr fahrt mit einem eingepackten Tattoo besser wenn:

– ihr Haustiere habt, die stark Haare verlieren oder dazu tendieren über frische Wunden drüber zu lecken
– ihr einen Beruf habt, an dem ihr z.B. viel mit Staub in Berührung kommt, z.B. auf Baustellen oder in Produktionen
– die frisch tätowierte Stelle von Kleidung bedeckt werden muss
– oftmals in der ersten Nacht, damit das Tattoo nicht an der Bettwäsche festklebt oder diese versaut

In diesen Fällen ist es besser, das Tattoo wieder mit Frischhaltefolie abzukleben. Handelsübliche Folie wie sie in der Küche verwendet wird, war über Jahrzehnte ausreichend und ist es auch heute noch. Auch wenn euch die Hersteller von Medizinprodukten natürlich sehr gerne ihre – durchaus guten – Produkte verkaufen. Für die meisten Tätowierungen genügt jedoch Frischhaltefolie und das Tattoo heilt somit einwandfrei ab.

Damit sich in diesem Fall unter der Folie keine Bakterien bilden, ist es wichtig diese alle 3-6 Stunden zu wechseln und dazwischen die Stelle gut zu waschen. Oftmals wird hierfür PH-Neutrale Seife empfohlen. Diese wäre optimal, wer aber keine daheim hat muss deswegen nicht zwingend eine kaufen. Auch der oftmals verwendete Hinweis „es sollen keine Seifenreste am Tattoo bleiben“ ist natürlich richtig. Wobei auch bei einem untätowierten Körper nach dem Waschen im Regelfalle keine Seife kleben dürfte, oder?

 

Nach wenigen Tagen kann man sich diese Prozedur im Regelfalle sparen und es genügt, das Tattoo nur noch regelmäßig bis zur Abheilung einzucremen.

 

Was sind „wenige Tage“ und was bedeutet „regelmäßig“? Hierfür gibt es keine allgemeingültige Regel: Ein dünner Schriftzug oder ein feines Linework-Tattoo ist eine viel kleinere Wunde, als ein realistisches Farb-Portrait oder ein Maori. Wenn ihr 20 Minuten unter der Tattoo-Nadel gelegen seid, habt ihr eine kleinere Wunde als wenn jemand eine 8-stündige Tattoo-Sitzung hinter sich hat. Je kleiner das Tattoo bzw. die Wunde, um so schneller heilt das Tattoo.

 

Die anderen Methode zur Tattoopflege folgen in den nächsten Tagen (Stand: 14.07.2021)