Transilvania Tattoo Expo 2011
Die Transilvania Tattoo Expo 2011 fand vom 12. – 14.08.2011 statt, genau eine Woche nach der Jailhouse Ink Kassel. Von dieser hatten wir letzte Woche bereits unseren Rückblick „10 Jahre danach“ berichtet. Eine Woche später nun der Rückblick auf „Transilvania Tattoo Expo 2011“ – 10 Jahre danach.
Die erste Tattoomesse, die wir vom Tempel mit dem Flugzeug besucht haben
Die Transilvania Tattoo Expo 2011 fand in Sibiu (Hermanstatt) statt, was für uns eine Premiere bedeutete. Das erste mal sollten wir eine Tattoomesse mit dem Flugzeug bereisen, was eine ganz andere Planung als eine Messe mit dem Auto bedeutet. Für einen von uns war es eine ganz besondere Premiere.
Tibor „Tibi“ Szalai war erst wenige Wochen zuvor zum Tempel bekommen und sollte heute zum ersten mal überhaupt mit einem Flugzeug fliegen. Zehn Jahre später wo er regelmäßig Einladungen zu Tattoomessen in aller Welt bekommt und auch dorthin reist, erscheint einem das etwas unrealistisch. Die Zeit rast…
Unheimlich viel Liebe zum Detail bei der Tattoomesse in Siebenbürgen
Im Jahre 2011 waren in Rumänien und insbesondere in einer Kleinstadt wie Sibiu mit etwas weniger als 150 000 Einwohnern die Tattoos bei weitem noch nicht so angekommen, wie es heutzutage fast überall Standard ist. Dennoch hatte die Tattoomesse einen sehr hohen Standard, was die eingeladenen Tattoo-Artists, aber auch die Organsiation der Tattoomesse selber anging.
Das lag vor allem an den Veranstaltern vom Transilvania Tattoo. Diese waren schon zu diesem Zeitpunkt seit vielen Jahren sehr bekannt in der Tattooszene und auf unzähligen Tattoomessen unterwegs. Dadurch hatten sie es geschafft sehr viele internationale Spitzentätowierer auf diese Tattooconvention einzuladen. Ähnlich, wie es auch Randy Engelhard mit der Tattoo Expo Zwickau geschafft hat.
Besonderheit: Convention-T-Shirt mit den teilnehmenden Tätowierern
So gab es zum Beispiel von der Tattooconvention ein T-Shirt, auf dem auf der Rückseite alle teilnehmenden Tätowierer aufgedruckt waren.
Darunter z.B. Tattoonomad Sascha, der einige Monate zuvor schon einmal im Tempel als Gast gearbeitet hatte. Mit ihm dabei aus Liechtenstein: Tattoo Dydy, der einige Jahre später selber im Tempel arbeiten sollte. Oder auch z.B. ein begnadeter Realistic-Tätowierer aus Ungarn: James. Auch dieser sollte später als regelmäßiger Gast im Tempel München Tattoo arbeiten.
Außerdem waren da noch weitere klangvolle Namen: Liorcifer, Robert Hernandez oder Victor Portugal, um nur drei weitere zu nennen. Auch das damals noch erscheinende Tätowiermagazin war mit Travelin Mick für die Berichterstattung vertreten. Für die musikalische Untermalung war – wie eine Woche zuvor in Kassel – Ski King zuständig. Ihn sollten wir zukünftig auf noch vielen Tattoo-Conventions hören.
Vorsichtshalber eigene Tattoo-Vorlage im Gepäck
Wir rechneten auf dieser Messe nicht mit dem größten Andrang und hatten aus diesem Grund auch Motive dabei, die wir uns notfalls selber tätowieren (lassen) würden. Auch wenn die Tattooconvention ordentlich besucht war, waren natürlich bei weitem nicht genug Kunden für alle Tätowierer da. So kam es, dass Tibi für mich (Stephan) am Samstag ein Tattoo auf dem Unterarm stechen sollte. Dummerweise waren wir zu diesem Zeitpunkt bei weitem noch nicht so diszipliniert, wie wir es die Jahre später sein sollten. Der Vorabend war feuchtfröhlich gewesen, dass Tattoo blutete dementsprechend stark und Tibi brauchte deutlich länger, als er es bei einem „perfekten“ Tattookörper gebraucht hätte.
Das Motiv sollte ein Bondage-Tattoo sein. Zu diesem Zeitpunkt spuckte die Google-Bildersuche zum Thema „Bondage-Tattoo“ zwei Suchtreffer aus. Mit ein Grund, warum wir uns für dieses Thema entschieden: Es war zum damaligen Zeitpunkt noch kein Standard-Motiv. Das sollte sich nach „Shades of Grey“ kurze Zeit später schlagartig ändern.
Der erste internationale Preis für Tibor Szalai bzw. den Tempel München
Insgeheim hatten wir auf einen Preis gehofft, war das doch zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit, dadurch auf einen Schlag bekannter zu werden. Die Konkurrenz war aber sehr stark und so malten wir uns keine große Hoffnungen aus. Große Enttäuschung, als es in der Kategorie „Best of Realistic“ nicht für den dritten Platz reichte. Als der zweite Platz an ein Tattoo von Victor Portugal vergeben wurde, wandten wir uns schon enttäuscht ab. Wenn Victor Portugal schon den zweiten Platz holt, dann sollte es hier nichts zu gewinnen geben…
…dachten wir, und waren um so mehr überrascht, als es auf einmal hieß: „First Place Best of Realistic-Tattoo: Tibor Szalai, Tempel München“.
Die Freude war riesengroß, die Feier dementsprechend ebenso. Sonntag wäre es vermutlich noch einmal schwieriger geworden, mich tätowieren zu lassen.
Mit dem ersten Preis im Gepäck zurück nach München
Wir hatten von einer sehr gut besetzten und anerkannten Messe den ersten großen Preis mitgenommen, viele weitere sollten noch Folgen. Die Messe in Transilvanien gefiel uns so gut, dass wir dorthin im folgenden Jahr wieder zurückkehren sollten….
Fortsetzung folgt. Bald.
München, im August 2021