Verschärfung der Corona-Regeln – für Tattoostudios ein Problem
Die Verschärfung der Corona-Regeln für Tattoo- und Piercingstudios steht kurz bevor bzw. ist in vollem Gange und kann für manche Studios ein massives Problem werden. Zukünftig sollen bei einer Inzidenz von über 35 (=0,035%) körpernahe Dienstleistungen nur noch nach der 3-G-Regel erlaubt sein.
1/5 – 1/4 der Tattoo-und Piercing-Kunden nicht geimpft – und auch nicht impfwillig
Natürlich ist eine Umfrage über Instagram nicht wirklich repräsentativ. Von über 4000 Menschen die diese gesehen haben, haben bei uns über 1800 mitgemacht. Ergebnis: 22% sind nicht gegen Corona geimpft und haben das auch nicht vor. Diese Zahlen dürften von der Realität nicht weit weg sein, wenn man das mit den Statistiken vom RKI vergleicht.
Für die ungeimpften Kunden sind zukünftig also Tests nötig und diese sind ab dem 11. Oktober nicht mehr kostenlos möglich. Kann man die Kosten für einen Corona-Test bei einem großen Tattoo vielleicht noch verschmerzen, so fällt es bei einem kleinen Tattoo prozentual höher ins Gewicht. Bei einem Piercing sowieso. Gerade im Piercingbereich ist hier entsprechend ein massiver Umsatzrückgang zu erwarten.
Malt man den Teufel an die Wand und geht von einem Umsatzrückgang von 22% aus, so dürfte das für viele Existenzgefährdend sein. Vollkommen klar ist: Wer einen Umsatzrückgang von 20% hat, muss irgendwo sparen. Vermutlich benötigt er dann auch weniger Personal. Was das bedeutet, kann sich jeder selber ausrechnen.
Aber auch Tätowierer und Tattoostudios werden diese neuen Regeln merken. Kleine Tattoos werden mit Sicherheit weniger werden. Zu befürchten ist natürlich auch, dass – wie im Lockdown auch – wieder mehr im Wohnzimmer tätowiert wird. Kontaktnachverfolgung dort? Fehlanzeige. Hat aber die Regierung bei den letzten Lockdowns auch schon nicht gekümmert. Verlierer sind die anständig arbeitenden Tattoostudios bzw. Tätowierer.
Damokles-Schwert 2-G-Regel
Markus Söder hat ja schon angekündigt, dass die 2-G-Regel so oder so kommen wird. 2 G bedeutet „genesen oder geimpft“. Ein Test reicht dann nicht mehr aus. Das entzieht Gastronomen, Friseuren, Kosmetikern, Tätowierern und Co. dann mal eben rund ein Viertel oder sogar ein Fünftel ihrer Kundschaft. Die Folgen? Wie oben beschrieben.
Wird das Corona stoppen?
Natürlich nicht. Mit der Impfpflicht durch die Hintertür erhofft man sich, noch ein paar Prozent mehr für die Impfung zu gewinnen. Das wird auch gelingen, aber ein Großteil wird sich wegen einem Restaurantbesuch oder einem Tattoo nicht impfen lassen. Corona wird sich trotzdem weiter verbreiten, so wie es sich auch in den Lockdowns verbreitet hat.
Am Arbeitsplatz, in der Schule oder auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln braucht es ja auch weiterhin keine Impfung. Gastronomen, Tätowierer und Piercer werden aber die fehlende Kundschaft deutlich merken. Das werden nach acht Monaten Lockdown viele schlicht und ergreifend wirtschaftlich nicht überleben.